Lymphdrainage

Lymphdrainage Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte, angenehme, entspannende, aber auch sehr wirkungsvolle Therapieform.

Es ist eine physikalische Therapie, bei der das Lymphsystem und der Lymphabtransport angeregt und gesteigert wird und dient somit auch der Aktivierung des Immunsystems.

Das Lymphsystem ist ein Gefäßsystem, das weitgehend parallel zu den Blutgefäßen verläuft. Es ist Teil des lymphatischen Systems, zu dem auch noch die lymphatischen Organe wie Thymus, Milz, Mandeln etc. gehören. Die Aufgabe des Lymphsystems ist der Abtransport von Gewebsflüssigkeit, der sogenannten Lymphe. Diese besteht aus Fetten, Wasser, abgestorbenen Zellen, Eiweißen und Fremdstoffen und wird über die Lymphgefäße in den venösen Blutkreislauf abtransportiert.

Im Verlauf des Lymphsystems gibt es Bereiche, in denen die Lymphknoten liegen (Kniekehle, Leiste, Ellenbeuge, Achsel, Kopf-/Halsbereich), diese sind ca. 5 bis 20mm groß und filtern die Lymphe. In den Lymphknoten liegt auch die Immunabwehr, hier werden Krankheitserreger zerstört. Geschwollene Lymphknoten können ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Wenn das Lymphsystem nicht gut arbeitet kann es zu Ödemen (Schwellungen) kommen.

Indikationen – Wann ist eine manuelle Lymphdrainage empfehlenswert?

  • Ödeme (Schwellungen) nach einer Tumorbehandlung mit Lymphknotenentfernung (Brust-, Prostatakrebs)
  • Ödeme aufgrund von chronisch venöser Insuffizienz
  • Posttraumatische (Verstauchungen, Zerrungen) oder postoperative Schwellungen
  • Narbenbehandlung
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises:
    Gemeinsames Kennzeichen sind schubweise Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates.
    • entzündliche rheumatische Erkrankungen (autoimmunbedingt): rheumatoide Arthritis /chronische Polyarthritis, Spondylitis ankyolans (Morbus Bechterev), Vaskulitiden (entzündliche Gefäßerkrankungen)
    • degenerative (verschleißbedingte) rheumatische Erkrankungen: Arthrosen, Bandscheibenerkrankungen
    • Weichteilrheumatismus: Tendomyopathien (Erkrankung der Sehnen), Periarthropathien (Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in der Umgebung eines Gelenks), Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündungen), Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
    • Pararheumatische Formen: Gicht, Osteoporose

Kontraindikationen – Wann ist eine manuelle Lymphdrainage nicht empfehlenswert?

  • Akute Entzündungen mit pathogenen Keimen
  • Schlechter Allgemeinzustand (Fieber…)
  • Ausgeprägte Herzinsuffizienz
  • Erysipel (Wundrose)
  • Nicht behandeltes Tumorgeschehen
  • Kardiales Ödem
  • Akute Venenerkrankungen (Thrombose mit Emboliegefahr)